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Meldungen 2017
Schaltzentrale der Bahn

Seit genau 20 Jahren gibt es nun schon die Netzleit-Zentrale der Deutschen Bahn. In dem Großraum-Büro in einem unscheinbaren Büro-Gebäude in Frankfurt arbeiten 40 Eisenbahner rund um die Uhr im Schichtdienst. Sie sitzen an Schreibtischen mit vielen Bildschirmen vor sich. Was auf den ersten Blick so gar nichts mit Eisenbahn zu tun zu haben scheint, ist für den laufenden Bahnbetrieb unerlässlich. Sie überwachen den gesamten Fernverkehr der Eisenbahn in Deutschland.

Die Eisenbahner verfolgen an den Bildschirmen täglich 1.500 Fernreisezüge und 1.000 Güterzüge vom Start bis zum Ziel. Und greifen ein, wenn etwas schief geht. Wenn zum Beispiel eine Bombendrohung einen Bahnhof lahmlegt. Wenn eine Überschwemmung Gleise unterspült. Oder wenn eine kaputte Lok eine Strecke blockiert.

Die Fachleute entscheiden, ob ein Zug umgeleitet wird. Oder ob ein Ersatzzug bereitgestellt werden kann. Oder ob ein Anschlusszug wartet - oder eben nicht. Ihre Informationen über die Züge und wo sie sich gerade befinden, erhalten sie automatisch: Zugnummern-Meldeanlagen auf den Stellwerken erfassen, wenn ein Zug vorbeifährt, gleichen die Durchfahrtszeit mit dem Fahrplan ab und übertragen die Daten nach Frankfurt.

Neben der Netzleitzentrale in Frankfurt gibt es noch sieben Regional Leitzentralen in der Republik. Von dort wird der regionale Zugverkehr überwacht. Eine spannende Reportage direkt aus dem Herz der Bahn, der Frankfurter Netzleitzentrale, ist auf dem ZUGhören-Hörbuch 1 Südhessen zu hören. (30. September 2017)


Tunnelbau - Knochenarbeit unter Tage

Es geht vorwärts am kaputten Eisenbahntunnel in Rastatt. Nach Angaben der Deutschen Bahn ist der betroffene Abschnitt komplett mit Beton aufgefüllt worden. Rund 10.500 Kubikmeter pumpten Arbeiter in den Untergrund.

Anschließend bauten sie die verbogenen Gleise, die Schwellen und den Schotter in dem beschädigten Abschnitt ab. Jetzt betonieren sie eine einhundert Meter lange Platte. Wenn die Betonplatte nach etwa drei Wochen komplett ausgehärtet ist, werden darauf die neuen Schwellen und Gleise verlegt. Ab 2. Oktober sollen die Züge wieder rollen.

Der Tunnel bei Rastatt ist Teil des viergleisigen Ausbaus der Rheintalbahn. In Rastatt sollen die Züge auf den beiden neuen Gleisen künftig durch einen vier Kilometer langen Tunnel unter der Stadt durchfahren.

Der neue Tunnel unterquert an zwei Stellen die bisherigen beiden Gleise. An einer der beiden Stellen war die Decke des neuen Tunnels offenbar nicht stabil genug und brach laut DB am 12. August teilweise ein.

Tunnelbau ist Knochenarbeit. Obwohl die Maschinen solche Mammutprojekte heute erleichtern und beschleunigen, tauchen für die Verantwortlichen auch immer wieder Probleme auf. Wie sie gemeistert werden, erzählt ein Bauleiter auf dem Hörbuch ZUGhören 7 mit Eisenbahn-Geschichten aus Baden und Württemberg. (30. August 2017)


Lokführer trainieren mit neuem ICE

Im Dezember soll der neue ICE 4 auf die Gleise. Bis dahin testet Hersteller Siemens in seinem Prüfzentrum den Schnellzug auf Herz und Nieren. Kinderkrankheiten sollen bis Dezember passé sein, und auch die eine oder andere technische Kleinigkeit im Zug soll noch verbessert werden. Auch die Lokführer üben schon.

Für sie steht ein ICE-4-Simulator in Fulda - in den ehemaligen Lagerhallen in Sichtweite des Hauptbahnhofs, gleich hinter dem feuerroten Löschzug für die Neubaustrecke.

In den Hallen stehen schon vier Simulatoren für die Baureihen 143, 612, 401 und 411. Mit dem ICE 4-Simulator kommt die fünfte Baureihe 412 dazu.

In den Simulatoren trainieren die 20.000 Lokführer der Deutschen Bahn alles, was im Alltag auf freier Strecke so passieren kann: auf dem Bildschirm des Simulators wird dichter Nebel ebenso angezeigt wie ein Feuer im Tunnel oder defekte Signale.

Die Lokführer müssen dann sicher, schnell und richtig reagieren. Eine Fahrt mit dem Simulator in Fulda kann miterlebt werden auf der ZUGhören-CD 11 Nord- und Mittelhessen, Rheinland-Pfalz, Saarland (5. Juni 2017).


Heizer fehlen - Dampfzüge gestrichen

Einigen Dampfzügen der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) geht die Puste aus. Weil Heizer und Lokführer fehlen, fahren anstelle der Dampfzüge im Sommerhalbjahr teilweise Busse.

Wie das kommunale Unternehmen ankündigte, ist seit dem Wochenende etwa jede dritte Fahrt auf der Selketalbahn zwischen Quedlinburg, Alexisbad, Harzgerode, Hasselfelde und Eisfelder Talmühle von dem Schritt betroffen.

Lokführer ist immer noch der Traumberuf vieler (kleiner und großer) Jungen - und viele Lokführer wollen mit niemand anderem tauschen. Doch der Job ist hart und der Arbeitsplatz alles andere als nostalgisch. Auf Dampfloks wird man regelrecht durchgeschüttelt. Heizer müssen tonnenweise Kohle schippen. Dazu kommen ständig wechselnde Einsatzzeiten im Schichtdienst und immer wieder Arbeit am Wochenende. Außerdem sind Heizer und Lokführer auf der Dampflok Wind und Wetter ausgesetzt. Im Winter ist es eisig kalt, im Sommer auch mal 40 oder 50 Grad heiß.

Die Chef-Etage der Harzer Schmalspurbahnen verspricht jedenfalls, noch einmal verstärkt um Fachleute für den Zugbetrieb zu werben. Das Unternehmen hofft, dass noch im Verlauf des Sommerhalbjahrs zumindest ein Teil der Busfahrten wieder wie bisher von Dampfzügen übernommen werden kann.

Eine Reportage über die Harzer Schmalspurbahnen ist zu hören auf dem Eisenbahn-Hörbuch ZUGhören 9 (ISBN 978-3000321504). Über die Arbeit von Dampflokführer und Heizer berichtet ZUGhören 8 (ISBN: 978-3000321498). (29. April 2017)


Container mit dem Zug ins Reiche der Mitte

Immer mehr Güterzüge rollen zwischen Deutschland und China. Die Zahl der transportierten Container stieg von 2015 bis 2016 um über 14 Prozent, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Sie lag nach Angaben des Konzerns 2016 bei rund 40.000.

Bis zum Ende des Jahrzehnts soll sie sich nach den Plänen des Unternehmens auf 100.000 erhöhen.

Je nach gewählter Strecke sind fünf bis sechs Eisenbahn-Unternehmen beteiligt, um einen Containerzug von Deutschland ins Reiche der Mitte zu fahren - oder umgekehrt.

Wegen der unterschiedlichen Spurweiten müssen die Container zwei Mal umgeladen werden, wie Robert Nestler von DB Cargo Logistics auf der ZUGhören-CD 12 mit einem ein Bericht über einen Containerzug von Wackersdorf in der Oberpfalz ins chinesische Shenyang erläutert.

Die Containerzüge sind rund 11.000 Kilometer unterwegs. Dafür brauchen sie zwischen 15 und 20 Tage. Das ist doppelt so schnell wie mit dem Schiff, aber nach Angaben der Beteiligten deutlich billiger als mit dem Flugzeug. In Richtung China transportieren die Züge zum Beispiel hochwertige Teile für die Auto-Industrie Sie werden in Deutschland hergestellt und in Fabriken in China verbaut (20. März 2017).


Zügig ins Bett

Eisenbahnen und Hotels gehören zusammen. Schon immer. Denn wer mit dem Zug reiste, musste auch irgendwo übernachten. Kein Wunder, dass es früher in vielen Städten meist nur einen Steinwurf vom Bahnhof entfernt schicke Unterkünfte gab. Seit ein paar Jahren gibt es einen neuen Trend: übernachten in besonderem Eisenbahn-Ambiente.

So gibt es in Amorbach im nördlichsten Zipfel von Bayern ein Hotel am Bahnhof, das aus ehemaligen Schlafwagen besteht. Es wird auch im ZUGhören Hörbuch 12 vorgestellt. Gerade mal 38 Euro kostet die Nacht im Abteil, Frühstück inklusive.

Ganz im Norden Deutschlands lädt die Museumsbahn „Molli“ zu Fahrten an der Ostsee-Küste. Wer Strandurlaub mit Bahn-Nostalgie verbinden möchte, kann in den liebevoll sanierten Bahnhöfen entlang der Strecke gleich übernachten. Die „Mecklenburgische Bäderbahn“ nennt vier Ferienzimmer und eine Ferienwohnung ihr eigen – am Endbahnhof in Kühlungsborn gleich neben dem Molli-Museum.

Eisenbahn aus einer ganz anderen Perspektive ermöglicht eine Ferienwohnung in einem ehemaligen Bahn-Wasserturm. Er steht am kleinen Knotenbahnhof Großheringen an der Grenze von Thüringen zu Sachsen-Anhalt. Gebaut 1899, speicherte er bis in die 1960er Jahre hinein rund 40 Kubikmeter Wasser für die Dampfloks der Deutschen Reichsbahn. Jetzt ermöglicht er auf fünf Etagen verteilt knapp 100 Quadratmeter Urlaubs-Unterkunft. Fit im Treppensteigen sollte man natürlich schon sein.

Weitere Informationen: www.ferienhausmiete.de/89920.htm, www.molli-bahn.de/unterkuenfte/urlaub-beim-molli und www.schlafwagen-hotel.de.(16. Februar 2017).