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Meldungen 2010
Arriva-Strecken gehen an Italienische Bahn

Die deutschen Strecken des britischen Bahn-Unternehmens Arriva gehen an die italienische Staatsbahn-Tochter Trenitalia. Das hat die Deutsche Bahn mitgeteilt.

Die Deutsche Bahn hatte im Sommer die britische Arriva gekauft und will so in England Fuß fassen. Die Kartellbehörden machten es aber zur Bedingung, dass Arriva gleichzeitig ihre deutschen Strecken verkauft.

Die Italiener bekamen jetzt den Zuschlag. Laut Bahn-Chef Grube haben sie mehr Geld geboten als andere Bieter, zu denen der französische Konzern Veolia gehört haben soll.

Die Italienische Staatsbahn hat in Deutschland bereits Anteile an der Güterbahn TX und versuchen jetzt mit dem Kauf von Arriva, auch im Nahverkehr Fuß zu fassen. Umgekehrt macht ihr die Deutsche Bahn in Italien Konkurrenz. Dazu betreibt sie zusammen mit den Österreichischen Bundesbahnen ÖBB Eurocity-Züge zwischen München und Norditalien.

Zu Arriva Deutschland gehören unter anderem Anteile an der Metronom Eisenbahngesellschaft, der Votglandbahn, dem Alex-Zug im Allgäu, der Prignitzer Eisenbahn und der Ostdeutschen Eisenbahn ODEG. Das Unternehmen besitzt nach eigenen Angaben mit knapp 550 Kilometern Länge auch das größte private Schienennetz in Deutschland.

Informationen über die Ostdeutsche Eisenbahn finden sich auf der ZUGhören CD 8, zum Metronom auf ZUGhören 6 und zum Alex auf Zughören 5 (8. Dezember 2010).


Vorpommern pocht auf IC-Züge

Viele Bahnfahrer in Vorpommern pochen auf die IC-Verbindungen zwischen dem Nordosten der Republik und Berlin. Bisher fuhren die schnellen Züge alle zwei Stunden zwischen Stralsund, Greifswald, Anklam, Eberswalde und Berlin - und teilweise sogar bis Erfurt und nach Nordrhein-Westfalen. Ab dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember sollen es nur noch zwei IC-Zugpaare am Tag sein.

Grund ist laut Deutscher Bahn die schlechte Auslastung. Bis auf wenige Wochenenden und die Ferienzeit fahren nach Angaben des bundeseigenen Unternehmens zu wenige Passagiere mit. Damit rechnen sich die Züge schlicht nicht mehr.

Sowohl der Fahrgast-Verband Pro Bahn als auch eine neu gegründete Initiative in Greifswald machen sich jetzt dafür stark, dass die IC-Züge erhalten bleiben. Nach unbestätigten Berichten reagierte die Bahn inzwischen auf die starken Proteste und kündigte an, ab März 2011 einen "Pendler-IC" zwischen Stralsund und Berlin fahren zu lassen.

Pro Bahn wies darauf hin, dass ebenfalls im kommenden Frühjahr die Regionalverkehrs-Strecken zwischen Rostock und Berlin und zwischen Stralsund und Berlin für die nächsten 15 Jahre ausgeschrieben werden. Der Fahrgast-Verband fordert deshalb, bei der Ausschreibung auf mehr Qualität als bisher zu legen. So sind zwischen Stralsund und Berlin zurzeit oft alte Doppelstock-Wagen im Einsatz, die weder klimatisiert sind noch ausreichend Platz für Gepäck haben.

Mehr über Eisenbahnen in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg auf der neuen ZUGhören CD 8.(12. November 2010)


Neue ZUGhören-CD fertig

Die neue ZUGhören-CD ist fertig. Sie enthält Schienengeschichten aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Während viele bis vor Kurzem noch ihren Urlaub an der Ostseeküste genossen haben, hieß es für viele Eisenbahner: Sonderschichten.

Gerade die Bahngesellschaften in den Urlaubsgebieten von Mecklenburg-Vorpommern bieten in den Sommermonaten zahlreiche Extra-Fahrten an - sei es die Mecklenburgische Bäderbahn "Molli", die Usedomer Bäderbahn UBB oder die Rügensche Bäderbahn "Rasender Roland".

Für die neue CD sind wir beim Rasenden Roland auf dem Führerstand mitgefahren und haben mit dem Mikrofon viele Töne eingefangen. Ein weiterer Beitrag beschäftigt sich mit den schmucken Bahnhöfen der Usedomer Bäderbahn. Wir haben Gummistiefel angezogen und uns auf den Weg in den Berliner Untergrund gemacht für eine Reportage aus nie fertig gebauten U-Bahnhöfen und Tunneln.

Es gibt Informationen zum Gleisbau bei der Berliner S-Bahn, zur Arbeit in der Werkstatt der Ostdeutschen Eisenbahn ODEG und - auch das gehört zur deutschen Eisenbahngeschichte - zur unrühmlichen Rolle der Reichsbahn beim Holocaust. Als kleines "akustisches Dessert" gibt es den Dampf-Twist, ein Stück zusammengesetzt aus Geräuschen einer Dampfzugfahrt.

Die CD wird ab 18. Oktober ausgeliefert. Bestellungen werden aber schon jetzt entgegengenommen. (24. September 2010)


Mehr Tempo im hohen Norden

Die Züge zwischen Kiel und Lübeck sind jetzt schneller unterwegs. Die Regional-Expresse (RE) schaffen die Strecke neuerdings in 69 Minuten und damit vier Minuten schneller als bisher. Ziel ist ein weiterer Ausbau der Strecke und eine Reisezeit unter einer Stunde.

Dann hätte man die Situation von 1969 wieder erreicht, als D-Züge die Strecke in 61 Minuten bewältigten - allerdings bei nur einem Zwischenhalt.

Die stündlichen RE-Züge fahren mit Lint-Triebwagen. Dazu verbinden Regionalbahnen ebenfalls stündlich die beiden größten schleswig-holsteinischen Städte. Land und Bund haben dafür 32 Millionen Euro investiert.

Damit hat sich im Nahverkehr in Schleswig-Holstein seit den 1980er Jahren eine grundlegende Kehrtwende vollzogen. Während Land und Bahn damals auf eine Stilllegung zahlreicher Strecken und Bahnhöfe setzten und ausschließlich Regional-Expresse und Busse fuhren, wurden in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt Verbindungen und Station reaktiviert und teilweise ganz neu eröffnet, wie jetzt Kiel-Elmschenhagen.

Wenn Sie mehr erfahren möchten über Fernzüge von Nordeuropa nach Süden in früheren Jahren, über die Sanierung des Lübecker Hauptbahnhofs, Draisinen oder die Arbeiten an Dampfloks im Lokschuppen Schönberg, dann hören Sie die ZUGhören CD 4 mit Schienengeschichten aus Schleswig-Holstein. (15. August 2010)


Züge zu Hochmooren und einem Glaswerk

Fünfmal hin und zurück an neun Sonntagen in diesem Sommer: auf der Strecke zwischen Aulendorf, Bad Waldsee und Bad Wurzach in Baden-Württemberg fahren Sonderzüge.

Das Besondere: auf dem letzten Streckenstück zwischen Roßberg und Bad Wurzach gab es fast fünfzig Jahre lang keinen Personenverkehr mehr.

"Radexpress Oberschwaben" heißt der Zug, der an allen Sonntagen im August fährt, außerdem am 5., 12., und 19. September und am 3. Oktober. Das ist immer dann, wenn in den Orten entlang der Gleise etwas gefeiert wird.

Außerdem empfehlen die Organisatoren vom Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund und der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg Radfahrten, Wanderungen (zum Beispiel am größten intakten Hochmoor Mitteleuropas) oder einen Besuch in einem Thermalbad (www.radexpress-oberschwaben.de).

Die rund elf Kilometer lange Strecke zwischen Roßberg und Bad Wurzach ist seit 1904 in Betrieb. Zwei interessante Stellen gibt es dabei. Zum einen die Roßberger Steige und zum anderen die Fahrt mitten durch ein Glaswerk in Bad Wurzach. Von hier aus fuhren auch bis 2002 noch Güterzüge der Deutschen Bahn, nachdem der Personenverkehr schon 1963 eingestellt worden war. 2003 übernahm eine private Bahngesellschaft die Güterzüge zum Glaswerk. Die Strecke gehört seit 2004 der Stadt Bad Wurzach.

Ein historischer Reisebericht über die ehemalige Hauptbahn im Königreich Württemberg ist zu hören auf der ZUGhören CD 7 mit Schienengeschichten aus Baden und Württemberg. (10. Juli 2010)


Wieder Bahnbetrieb auf 747 Metern Höhe

Gute Nachrichten für Eisenbahnfreunde und Wanderer. Ab Dezember 2010 fahren an Wochenenden in Thüringen wieder regelmäßig Züge bis zum Rennsteig. Dazu rollen samstags und sonntags jeweils vier Triebwagen der Erfurter Bahn weiter von Ilmenau bis zum Bahnhof Rennsteig und wieder zurück.

Außerdem gibt es noch ein kulinarisches Schmankerl: am Bahnhof Rennsteig hat jetzt die Erlebnis-Gastronomie "Gleis 1" geöffnet. Nostalgiefahrten finden auf der Strecke ebenfalls statt.

Die Erfurter Bahn hat eigens ihre Triebwagen vom Typ Regio Shuttle RS 1 umgebaut und auf der steilen Strecke zum Rennsteig getestet. Sie beginnt in Ilmenau auf einer Höhe von 477 Metern über dem Meeresspiegel und führt durch wunderschöne Landschaft bis auf eine Höhe von 747 Metern zum Rennsteigbahnhof (www.rennsteigbahn.de).

Unter Eisenbahn-Freunden wird zurzeit über den möglichen Fahrplan spekuliert, der noch nicht feststeht. Er soll aber offenbar so aussehen, dass wenig oder gar keine zusätzlichen Fahrzeuge der Erfurter Bahn benötigt werden, um die Kosten gering zu halten. Eine Verlängerung der Linie über den Bahnhof Rennsteig hinaus ist deshalb zumindest vorläufig nicht vorgesehen.

Grünes Licht für die Fahrten ab Dezember kam, nachdem Studien von Ilmkreis, Freistaat Thüringen und Nahverkehrs-Servicegesellschaft nvs dadurch steigende Fahrgastzahlen prognostiziert hatten. Durch das neue Angebot sollen zusätzliche Touristen in die Region gelockt werden. Planmäßige fuhren seit 1998 zwischen Ilmenau und Bahnhof Rennsteig keine Züge mehr.

Informationen über Eisenbahnen in Thüringen und ein Porträt der Erfurter Bahn ist zu hören auf der ZUGhören-CD 3. (24. Mai 2010)


Auto-Bahnen

Die meisten Autos fahren erst einmal Zug. Rollt ein Pkw in einer deutschen Autofabrik vom Band, dann fährt er in der Regel auf einen Eisenbahn-Waggon. Und von dort auf Gleisen zu den zentralen Auslieferungslagern oder zu den Seehäfen wie Emden oder Bremerhaven.

In den 1950er Jahren waren es vor allem provisorisch umgerüstete Güterwagen, die die Autos transportierten. Später kamen spezielle Doppelstock-Waggons dazu, oft geschlossen mit Rundum-Schutz für Nobelkarossen.

Aber auch Nutzfahrzeuge wie Lkw wurden früher häufig per Bahn zu ihrem Bestimmungsort gebracht. Heute sind es fast ausschließlich Mähdrescher und andere Erntemaschinen des Herstellers Claas aus dem ostwestfälischen Harsewinkel.

Schließlich gab es selbst in der DDR, nicht gerade als Hort moderner Automobiltechnik und Überproduktion bekannt, Auto-Transporte mit der Bahn: Trabant und Wartburg innerhalb der DDR - und sogar grenzüberschreitend. Dann in beide Richtungen: zum Export von DDR-Wagen über westdeutsche Häfen ins Ausland. Und als Import von Westmobilen für verdiente SED-Funktionäre.

Über Kfz-Transporte auf der Schiene in den vergangenen sechzig Jahren informiert das reich bebilderte Sonderheft Eisenbahn Journal Exclusiv 1/2010 "Auto-Bahn" von Udo Kandler. Es hat genau 100 großformatige Seiten, rund 180 hochwertige Abbildungen, reichlich Informationen, und kostet 15,00 Euro.

Seit genau 80 Jahren können auch Privatleute die Bahn als Transportmittel für ihr Auto nutzen, und zwar im Autoreisezug. Am 1. April 1930 führte die damalige Reichsbahn das neue Angebot ein. Es machte die Aufgabe von Autos als Reisegepäck möglich. Mehr zur Geschichte der Autoreisezüge gibt es im Netz unter www.dbautozug.de/site/dbautozug/de/unternehmen/geschichte/geschichte.html

Eine Reportage über das Verladen von Autos auf einen Autozug der Deutschen Bahn durch die Rhein-Sieg-Eisenbahn hören Sie auf der ZUGhören CD 2 Köln/Rhein-Sieg. (22. April 2010)


Schnellere Züge an Rhein und Ruhr

Das Land Nordrhein-Westfalen, der Bund und die Deutsche Bahn wollen den Schienenverkehr im bevölkerungsreichsten Bundesland verbessern. Dazu sind Investitionen von 680 Millionen Euro geplant und eine Absichtserklärung zum Rhein-Ruhr-Express (RRX) verabschiedet worden. In Nordrhein-Westfalen finden am 9. Mai Landtagswahlen statt.

Rückgrat des Nahverkehrs soll künftig der Rhein-Ruhr-Express bilden. Auf sechs Linien verbindet er laut Plan im nächsten Jahrzehnt die großen Städte des Landes. Weil zwischen Köln und Dortmund vier RRX-Linien jede Stunde parallel verkehren, ergibt sich für diesen Abschnitt ein 15-Minuten-Takt. Dazu werden zwischen Köln und Langenfeld vier Gleise benötigt. Auch der Abschnitt Düsseldorf - Duisburg wird ausgebaut. Die Planungen dafür sollen bis 2013 in der entscheidenden Phase sein (www.rrx.de).

Außerdem Planen Bund, Land und Bahn, die Strecke Bonn - Rheinbach - Euskirchen auszubauen. Auf der Oberbergischen Bahn sollen in Zukunft auch von Marienheide bis Meinerzhagen wieder Züge fahren. Zwischen Köln und Gummersbach ist in der Hauptverkehrszeit ein Halbstundentakt vorgesehen. Dieser Abschnitt war vor seinem Ausbau zur City-Bahn Mitte der 1980er Jahre von der Stilllegung bedroht.

Auf der Sennebahn Brackwede - Paderborn sollen die Züge statt bisher mit maximal Tempo 80 in Zukunft bis Tempo 100 fahren. Schließlich soll die Strecke Münster - Lünen zweigleisig ausgebaut werden. Das ist für den RRX nötig.

Einen Bericht über den Ausbau der Citybahn Köln - Gummersbach hören Sie auf der ZUGhören CD 2 Köln/Rhein-Sieg. (31. März 2010)


Autofasten

Kein Fleisch, keine Zigaretten, kein Alkohol, kein Koffein. Mit dem Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen. War es früher eine siebenwöchige Zeit der Entsagung von Genüssen für den Körper, so fasten heute viele auch andere Dinge, von denen sie mehr oder weniger abhängig sind. Ziemlich naheliegend: Autofasten.

Kirchen, Ministerien und Umwelt-Verbände laden dazu ein, das eigene Fahrzeug stehen zu lassen und statt dessen Rad zu fahren oder die Bahn zu nutzen oder zu Fuß zu gehen. Die Hälfte aller Wege sind kürzer als fünf Kilometer und deshalb bequem per Pedes oder mit dem Drahtesel zu bewältigen. Mit lauter positiven Ergebnissen: mehr Bewegung und Gesundheit, bessere Luft und angenehmeres Klima, weniger CO2-Ausstoß und Umweltverschmutzung.

Damit Autofasten nicht ganz so entbehrungs-reich ist, machen Verkehrsverbünde das Umsteigen schmackhaft. Der Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund (RNN), der Verkehrsverbund Region Trier (VRT) und der Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) bieten für 49 Euro ein Fastenticket an, das vier Wochen im gesamten Verbund gilt. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) stiftet allen Teilnehmern in seinem Bereich eine Bonuskarte zum Kauf einer stark verbilligten Monatskarte.

Der Saarländische Verkehrsverbund (saarVV) verlost 200 Zwei-Wochen-Netztickets. Der Karlsruher Verkehrsverbund KVV hat ein einwöchiges Fastenticket im Angebot (22 Euro fürs gesamte KVV-Netz). Sonntags kann die ganze Familie mitfahren. Allein im KVV-Gebiet haben nach Angaben des Verbunds in den vergangenen Jahren regelmäßig über 500 Autofahrer teilgenommen.

Eine Reportage aus der zentralen Leitstelle im Karlsruher Verkehrsverbund hören Sie auf der ZUGhören CD 7 Baden und Württemberg. (23. Februar 2010)