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Meldungen 2012
Das Herz der Bahn

Diesmal hat ein umgestürzter Baum den Fahrplan durcheinander gebracht. Deswegen fährt der InterCityExpress (ICE) von München nach Wiesbaden zu spät in den Frankfurter Hauptbahnhof. Warten die Anschluss-Züge oder nicht?

Für die Mitarbeiter der Netzleitzentrale der Deutschen Bahn heißt es jetzt: reagieren. Sie sitzen in einem Großraumbüro mitten in Frankfurt. Von hier aus überwachen sie den kompletten Eisenbahn-Fernverkehr in Deutschland. Und sie greifen ein, wenn etwas schief läuft. Das kann ein Streik bei der Italienischen Staatsbahn sein, der sich auf den Zugverkehr in Süddeutschland auswirkt. Oder eine Bombendrohung. Oder eben ein Baum auf den Gleisen.

Es herrscht konzentrierte Ruhe. Vor jedem Disponenten in der Netzleitzentrale stehen drei oder vier Flachbildschirme. Auf ihnen werden mit Tabellen, Linien oder Grafiken die Fahrpläne dargestellt. Rund zwei Millionen Euro ließ sich die deutsche Bahn die Computer-Arbeitsplätze in der Netzleitzentrale vor 15 Jahren kosten. Seitdem haben die Mitarbeiter hier 34.000 Kilometer Gleis im Blick und kontrollieren täglich 2.300 Fernzüge wie ICE oder schnelle Güterzüge.

Welcher Zug sich gerade wo befindet – das erfasst die Elektronik in den Stellwerken automatisch und übermittelt es über Daten-Leitungen auf die Bildschirme in Frankfurt.

Wartet ein Zug auf einen verspäteten Anschluss-Zug oder nicht? Ausschlaggebend für die Entscheidung sind mehrere Dinge. Wenn genügend Gleise frei sind, steigen die Chancen, dass ein Zug einen Anschluss abwartet, ebenso, wenn viele Reisende umsteigen müssen, wenn es kaum alternative Verbindungen gibt und wenn es sich um den letzten Anschluss nachts handelt.

Über die Arbeit in der Netzleitzentrale berichten Mitarbeiter auf dem Eisenbahn-Hörbuch ZUGhören mit Reportagen aus Südhessen (24. Oktober 2012).


Berliner Verkehrsverbund bemängelt Bahnverkehr

"Mit dieser Leistung können wir nicht zufrieden sein", sagt der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg VBB, Hans-Werner Franz. Gemeint ist die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit bei der Berliner S-Bahn.

Beides hat sich zwar im vergangenen Jahr verbessert, bleibt aber laut VBB-Qualitätsbericht immer noch hinter den vereinbarten Zielmarken zurück.

Straßenbahnen und U-Bahnen, so heißt es in dem Papier, fahren weiter auf hohem Niveau. Minuspunkte verteilte der Verbund allerdings bei S- und Regionalbahnen. So fährt nach Angaben des VBB jede zehnte Regionalbahn in Berlin und Brandenburg dem Fahrplan hinterher. Als wesentliche Ursachen dafür werden vor allem Bauarbeiten am Schienennetz und verspätete Fernzüge ausgemacht. Im Gesamt-Vergleich belegten die privaten Anbieter wieder die ersten Plätze.

Mit Kritik spart der Verbund nicht beim Sorgenkind Berliner S-Bahn. Die Probleme würden nicht entschlossen genug angegangen, heißt es da - schon im dritten Jahr in Folge gebe es schließlich die Schwierigkeiten. Zwar stellt der VBB eine leichte Verbesserung fest. So habe die Pünktlichkeit von 77 auf 84 Prozent zugenommen. Das vertraglich vereinbarte Ziel von 96 Prozent sei aber "in keinem Monat" erreicht worden.

Wie die Berliner S-Bahn ihr Streckennetz erneuert, ist auf der ZUGhören-CD mit Schienengeschichten aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zu hören (28. Juli 2012).


Durch Himmelreich und Höllental

Die rot leuchtenden Schilder lassen keinen Zweifel aufkommen, wo die Fahrgäste unterwegs sind: zwischen Freiburg und Titisee-Neustadt im Schwarzwald steht an allen Bahnhöfen seit kurzem der Name der Strecke: Höllentalbahn. Die neuen Schilder wurden von der Deutschen Bahn zum 125-jährigen Bestehen der Strecke angebracht. Höchster Bahnhof ist mit 885 Metern die Station Hinterzarten, die zusätzlich eine neue Höhenmarke erhalten hat.

Am 11. und 12. August feiert der Musumsbahnverein "3Seenbahn" zum Jubiläum ein großes Fest in Seebrugg. Dabei fahren mehrere historische Züge. Daneben gibt es ein umfangreiche Festprogramm mit Lokparade, Austellung von Fahrzeugen, Güterverladung, Austellung mit historischen Dokumenten und Führerstands-Mitfahrten.

Die Höllentalbahn führt von Freiburg über die Station Himmelreich durchs Höllental bis nach Titisee-Neustadt und weiter nach Donaueschingen. Sie steigt zwischen Himmelreich und Hinterzarten um bis zu 57 Promille an und ist damit die steilste Hauptbahn in Deutschland.

Zurzeit sind dort jeden Tag über 16.000 Fahrgäste in Nahverkehrszügen unterwegs. 2003 fuhr mit dem "Kleber-Express" der letzte Fernzug von Freiburg nach Donaueschingen und von dort über Bad Saulgau nach Memmingen und München.

Eisenbahnen im Schwarzwald sind auch Thema auf der ZUGhören CD 7 mit Schienengeschichten aus Baden und Württemberg. (27. Juni 2012).


Harzer Schmalspurbahnen feiern Geburtstag

Die Harzer Schmalspurbahnen HSB feiern in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag - mit vielen Bahnhofsfesten und Sonderfahrten. Gleichzeitig warnt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG in drastischen Worten, es fehle den Zügen auf schmalen Schienen das Geld.

Laut Gewerkschaft bekommen die HSB Zuschüsse von den Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen, den Landkreisen und den Gemeinden im Harz. Diese Zuschüsse seien aber seit fast zwanzig Jahren trotz steigender Kosten auf gleichem Niveau geblieben. Weil die Bahnen ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen seien, müsse gehandelt werden.

Das Land Thüringen wies die Vorwürfe zurück. Das Verkehrsministerium teilte gegenüber dem MDR THÜRINGEN mit, der Zuschuss für Investitionen sei zwar gleich geblieben. Das Land bestellte aber inzwischen auch Nahverkehr bei den HSB. So sei der Zuschuss insgesamt auf das Doppelte angewachsen. Er betrage jetzt zwei Millionen Euro im Jahr.

Unabhängig von dem Streit ums Geld haben die Harzer Schmalspurbahnen am 9. Juni ein großes Bahnhofsfest mit tausenden Gästen in Wernigerode gefeiert. Die Arbeit in dem Bahnhof ist auch Thema auf der neuesten ZUGhören CD mit Reportagen und Berichten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Süd- und Ostthüringen.

Ein weiteres Bahnhofsfest ist am 18. August in Gernrode geplant. Außerdem gibt es das ganze Jahr über zahlreiche Sonderfahrten. (9. Juni 2012).


Jugendstil-Schönheit ist 100

Der Hauptbahnhof von Darmstadt hat seinen 100. Geburtstag gefeiert. Am 28. April 1912 ist er eröffnet worden. Den ganzen Sommer über sind deshalb noch zahlreiche Aktionen geplant.

Für die Deutsche Bahn ist der Darmstädter Hauptbahnhof nach Frankfurt am Main und zusammen mit Wiesbaden einer der drei wichtigsten Bahnhöfe in Hessen. Jeden Tag kommen rund 30.000 Menschen hier an oder fahren von hier aus in einem der 220 Züge ab.

Weil die beiden ursprünglichen Bahnhöfe in Darmstadt im Lauf des 19. Jahrhunderts aus allen Näthen platzten, entschied sich die Bahnverwaltung zum Bau eines neuen, zentralen Bahnhofs. Bei einem Architekten-Wettbewerb erhielt Friedrich Pützer den Zuschlag. Die Arbeiten am neuen Gebäude begannen 1906 und kosteten 17 Millionen Mark.

Die Deutsche Bahn hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren rund 60 Millionen Euro in das Gebäude investiert. Seitdem ist es innen und außen heller und freundlicher geworden. Und nicht zuletzt deshalb ist der Hauptbahnhof von Darmstadt 2010 auch zum Bahnhof des Jahres gewählt worden. Besonders prächtig sind die Deckengewölbe in der Eingangshalle gestaltet.

Das Eisenbahnmuseum in Darmstadt-Kranichstein zeigt im Ausstellungspostwagen die Bahngeschichte der Stadt seit 1836. Mehr über Eisenbahnen in Südhessen ist zu hören auf dem ZUGhören-Hörbuch 1 (5. Mai 2012).


Schnellere Züge in Ostthüringen

Bahnreisende in Ostthüringen können ab 10. Juni mit schnelleren Zügen und mehr Verbindungen rechnen. Das haben das Thüringer Verkehrsministerium und die Erfurter Bahn GmbH angekündigt.

Das Bahn-Unternehmen übernimmt ab Sommer schrittweise den Zugverkehr auf den Dieselstrecken in Ostthüringen und den angrenzenden Gebieten in Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Die Erfurter Bahn hat vom Land Thüringen den Auftrag bekommen, in den nächsten zwölfeinhalb Jahren die Linien zwischen Erfurt, Weimar, Jena, Gera, Zeitz, Leipzig, Saalfeld, Arnstadt und Apolda zu bedienen. So fahren verkürzt sich bei den stündlichen Zügen zwischen Leipzig, Gera und Saalfeld die Fahrzeit verkürzt um rund 15 Minuten. Außerdem sind durchgehende Züge zwischen Arnstadt, Saalfeld und Blankenstein geplant.

Auf den Strecken werden nach und nach 37 neue, spurtstarke Triebwagen vom Typ Regio-Shuttle eingesetzt. Das Land verlangt von der Erfurter Bahn auch, dass die Züge immer sauber sind - andernfalls muss das Unternehmen die Bekleidung der Fahrgäste reinigen. Außerdem ist ein Zeitungs- und Verpflegungsservice geplant.

Vor wenigen Tagen feierte die Erfurter Bahn mit einem großen Eisenbahn-Fest und tausenden Gästen ihren 100. Geburtstag. Über die wechselvolle Geschichte der hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Stadt Erfurt berichtet Geschäftsführerin Heidemarie Mähler im Hörbuch „ZUGhören 3: Nord- und Mittelthüringen". (4. April 2012)


Schienen zwischen Sachsen und Franken schneller

Der Ausbau der Sachsen-Franken-Magistrale geht in die nächste Runde. Nach Angaben der Deutschen Bahn wird der Abschnitt zwischen Herlasgrün und Plauen bis Ende 2012 elektrifiziert. Zunächst werden auf 15 Kilometer langen Stück die Masten für die Oberleitung aufgebaut. Anschließend wird die Stromleitung gespannt.

Die Arbeiten sind Teil der Elektrifizierung der 170 Kilometer langen Strecke von Reichenbach nach Hof. Sie soll Ende 2013 abgeschlossen sein. Vergangenes Jahr war der Abschnitt mit der größten Zigelsteinbrücke der Welt, der Göltzschtalbrücke, mit Fahrdraht überspannt worden. Bisher steht noch nicht fest, ob auch der technisch aufwändige südliche Abschnitt von Hof weiter nach Nürnberg elektrifiziert wird.

Auch rund um Altenburg in Ostthüringen hat die Bahn in den vergangenen Monaten kräftig gebaut. Damit soll auf der Strecke von Leipzig nach Altenburg Tempo 150 möglich sein. Geplant ist, auf diesen Strecken S-Bahnen des erweiterten mitteldeutschen S-Bahn-Netzes fahren zu lassen.

Dagegen sieht es zurzeit nicht so aus, als ob jemals wieder Fernzüge von Leipzig über Altenburg und von Dresden über Chemnitz nach Hof und Nürnberg fahren. Von diesen vergangenen Zeiten zeugt noch der stattliche Bahnhof in der ehemaligen Residenzstadt Altenburg noch, dessen schiere Größe und erlesene Materialien ihn zu einem beeindruckenden Bauwerk machen.

Fachleute halten ihn für einen der schönsten in ganz Thüringen und darüber hinaus.Über seine Geschichte und aufwändige Sanierung in den1990er Jahren berichtet das Eisenbahn-Hörbuch ZUGhören 9 mit Schienengeschichten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Ost- und Südthüringen. Es ist erhältlich hier im Internet und im Buchhandel. (14. Januar 2012)