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Meldungen 2019
Gleise in die weite Welt - 150 Jahre Bahnstrecke Jagstfeld-Osterburken
Das Buch zur Strecke ist da!

1869 fuhr der erste Zug zwischen den beiden Städten Jagstfeld und Osterburken im heutigen Baden-Württemberg. 150 Jahre später gibt es allerhand zu berichten über die Strecke - große und kleine Geschichten.

Zum Beispiel, warum die Strecke eigentlich gar nicht gebaut werden sollte, warum ein Mann durch den Bau eine Schubkarre Geld heimfahren konnte und warum fast 70 Schafe mit dem Zug von hier nach Paris verfrachtet wurden.

Das Paperback hat 100 Seiten, fast 100 Fotos, Tabellen, Dokumente und Zeichnungen, davon die Hälfte in Farbe, es kostet 14,99 Euro und hat die ISBN-Nummer 978-3-7494-8033-3. Für eine portofreie Lieferung auf Rechnung einfach bestellen per Mail an info@zughoeren.de

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Inhalt.
1 Machtspiele: wieso die Strecke überhaupt gebaut wurde
2 „Den heißen Wünschen des Landes nach Eisenbahnen entsprechen“: der Bau
3. „Ein Festtag seltener Art“: Fahnen, Böllerschüsse, Festjungfrauen
4 Gemächlich an Jagst und Kocher entlang: Nebenbahnen und Wunschbahnen
5 Bahnhöfe mit wohlthuendem Eindruck: die Stationen
6 Fahr’n, fahr’n fahr’n auf der Eisenbahn: der Betrieb
7 Im Zug der Zeit: die Fahrpläne
8 Sicherheit geht vor: Zwischenfälle und Unfälle
9 Einfache Arbeiter und vornehme Beamte: die Menschen bei der Eisenbahn
10 Bauern, Bürger, gekrönte Häupter: die Fahrgäste
11 Autos, Atommüll und Zuckerrüben: Güter auf der Frankenbahn
12 ZUG-kunft: neue Ideen für eine Renaissance der Schiene

Heiraten wie bei Königs

Früher galten sie als Standard: in jedem Bahnhof gab es einen Wartesaal für die Reisenden. Das traf selbst für kleinste Landbahnhöfe zu (Bilder und Töne auf dem Hörbüch ZUGhören 7). Und waren die Bahnhöfe etwas größer, dann gab es sogar Wartesäle 1. und 2. Klasse oder speziell für alleinreisende Damen. Heute sind Wartesäle die Ausnahme.

Seit die kleinen Bahnhöfe zu Haltepunkten wurden, verwandelten sich die Wartesäle in kleine Wartehäuschen auf dem Bahnsteig – die nur dürftigen Schutz vor Sommerglut, Herbststürmen und Winterfrost bieten. In den großen Bahnhöfen sind Sitzgelegenheiten zum Warten auf Züge meist nur in Cafés oder Imbiss-Stuben vorhanden – mit dem entsprechenden Zwang zum Konsumieren.

Besonders schick warteten früher Adlige auf den Zug. Manche dieser Wartesäle gibt es heute noch – so der in Eisenach im ehemaligen Fürstenbahnhof, heute Verkaufs-raum der Bahnhofsbuchhandlung. Und im „Wartesaal für Allerhöchste Herrschaften“ im Nürnberger Verkehrsmuseum kann man neuerdings sogar heiraten.

Der Königs-Salon stammt aus dem alten Nürnberger Centralbahnhof, wie die Deutsche Bahn berichtet. Die reich verzierte Vertäfelung der Wände und Decken im neogotischen Stil ist bis heute erhalten und macht den Saal zu einem noblen Ort für Eheschließungen. Als der alte Bahnhof 1906 dem Neubau weichen musste, wanderte der prächtige Wartesaal in den Neubau des Verkehrsmuseums. Wer dort für 350 Euro heiraten möchte, kann sich beim Standesamt in Nürnberg informieren. (31. Juli 2019)

Renaissance der Schiene

Die Schiene kommt zurück: immer mehr stillgelegte Eisenbahn-Strecken werden reaktiviert. Diese Bilanz ziehen der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und das Schienen-Bündnis „Allianz pro Schiene“ in einer Studie. Gleichzeitig fordern die Verbände, weitere stillgelegte Streckenabschnitte wieder in Betrieb zu nehmen.

Positiv heben die beiden Verbände die Bundesländer Niedersachsen, Hessen und Baden-Württemberg hervor. Viele der dort wieder in Betrieb genommenen Abschnitte werden demnach gut angenommen. Dazu gehört unter anderem die Strecke zwischen Korbach und Frankenberg in Nordhessen. Die Strecke und ihre Wiederinbetriebnahme im September 2015 wird vorgestellt auf dem ZUGhören-Hörbuch 11 mit Reportagen aus Nordhessen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz.

Die Forderung der Verbände: auch die anderen Bundesländer müssten mehr stillgelegte Strecken wieder reaktivieren. Laut Allianz pro Schiene wurden in den vergangenen 25 Jahren zwar fast 830 Kilometer für Personenzüge und rund 360 Kilometer für Güterzüge wieder in Betrieb genommen. Gleichzeitig wurden aber für deutlich mehr Streckenkilometer die Signale auf „rot“ gestellt.

Der VDV hat deshalb eine Liste mit fast 190 Strecken und einer Gesamtlänge von rund 3.000 Kilometern vorgelegt, die dringend wiederbelebt werden müssten. Dazu gehören zum Beispiel die Strecke von Buttstädt nach Großheringen in Thüringen (ZUGhören-Hörbuch 3), von Kiel nach Schönberger Strand (ZUGhören 4) oder von Dombühl über Feuchtwangen und Dinkelsbühl nach Nördlingen (ZUGhören 12). (20. Mai 2019)

Als Züge noch Umzugs-Kartons transportierten

Es gab Zeiten, da stand der Umzugswagen nicht vor der Haustür, sondern am Bahnhof. Noch in den 1950er Jahren war ein Umzug per Zug üblich. So packte mancher den Hausrat auf den Güterwaggon am Verladegleis, um ihn dann in der neuen Stadt wieder in Empfang zu nehmen.

Der erste Güter-Transport mit der Eisenbahn waren in Deutschland freilich keine Umzugs-Kartons, sondern zwei Fässer Bier. Ein Brauer aus Nürnberg ließ sie auf der Schiene in die Bahnhofs-Wirtschaft ins etwa acht Kilometer entfernte Fürth bringen.

Wie sich der Gütertransport auf der Schiene seither entwickelte, lässt das DB Museum in Nürnberg Revue passieren. In der neuen Sonderausstellung bis Ende Oktober 2019 heißt es „Bier, Bahn Bananen“. Auf dem Freigelände des Museums sind unter anderem neun Güterwaggons, ein Personenwagen und zwei historische Güterzug-Loks zu sehen. Sie geben nach Angaben des Museums den Besuchern die Möglichkeit, den Gütertransport auf Schienen als Motor der Industrialisierung in Deutschland zu erleben. Einige der Wagen sind begehbar. Dazu gibt es einmalige zeitgeschichtliche Dokumente, Ausstellungs-Stücke, Modelle, alte Fotos und Filme.

Über Umzüge und andere außergewöhnliche Transporte per Güterzug berichtet ein ehemaliger Mitarbeiter der Deutschen Bundesbahn eines kleinen Landbahnhofs auch auf dem ZUGhören-Hörbuch 7 mit Schienengeschichten aus Baden und Württemberg. Um die heute oft üblichen Container-Züge geht es auf ZUGhören 6 „Niedersachsen, Hamburg, Bremen“ mit einer Reportage vom Rangierbahnhof Maschen bei Hamburg. (16. April 2019)

Holocaust-Überlebender Noah Klieger ist tot

Wenige Tage ist es jetzt her, dass Noah Klieger gestorben ist. Er überlebte den Holocaust und war zeitlebens ein ständiger Mahner, den Völkermord an den Juden nie zu vergessen.

Noch im hohen Alter von achtzig und neunzig Jahren wollte er als Zeitzeuge so vielen Menschen wie möglich davon berichten, was er erlebt hatte. Am Holocaust-Gedenktag, dem 27. Januar, wird jedes Jahr weltweit an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert.

Von den Transporten mit dem Zug nach Auschwitz 1943 erzählt Noah Klieger auch auf dem Eisenbahn-Hörbuch „ZUGhören 8 - Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern“. Auf der Fahrt waren Klieger und achtzig andere in einem Güterwagen eingepfercht. Um die Menschen in den Waggons kümmerte sich niemand. Sie hatten nichts zu Essen und kaum zu trinken. Es gab keine Heizung, manche Waggons hatten nicht einmal ein Dach. Aber die Züge waren für die Bevölkerung sichtbar: wenn sie unterwegs waren oder auf Bahnhöfen standen.

Zweieinhalb Jahre lang war Klieger in den Lagern Auschwitz, Mittelbau-Dora bei Nordhausen und Ravensbrück. Für ihn endete am 29. April 1945 in dem KZ bei Fürstenberg an der Havel das Martyrium. Von 1.600 Menschen, die in dem Zug mit Klieger deportiert wurden, kehrten sechs Männer und vier Frauen lebend zurück. Zehn von 1.600. Bis zu seinem Tod hat er berichtet von dem, was passiert ist. (21. Januar 2019)